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Fußraum

Allgemein Umbauten

Wassereinbruch im NC-Fußraum vermeiden

13. September 2022

DIY-Anleitung zum Abdichten der Windlauf-Befestigungspunkte für den geübten Schrauber zur Vermeidung von Wassereinbruch im NC-Fußraum – vielen Dank an Simon & Jan für diesen Gastbeitrag!

Wenn sich Feuchtigkeit im Fußraum ansammelt, merkt man es eigentlich erst, wenn Teppich und Fußmatte durchnässt sind. Und dann ist der Aufwand groß, das Wageninnere wieder trockenzulegen.

Doch wo dringt die Feuchtigkeit ein? Der Weg führt von der OBD-Steckdose nach oben durch einen Hohlraum bis hin zu den äußeren Befestigungspunkten des Windlaufs vor der Frontscheibe. Die Kunststoff-Clips für die Schrauben der äußeren Befestigungspunkte des Windlaufs sind mit einer dünnen, moosgummiartigen Dichtung versehen, die verhindern soll, dass Feuchtigkeit ins Innere des Wagens gelangt. Doch diese Dichtungen härten aus und werden rissig, was bereits schon nach wenigen Jahren der Fall sein kann.
In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie ihr die Befestigungspunkte des Windlaufs beim NC dauerhaft abdichten könnt:
Unter diesen Abdeckkappen sitzen die Befestigungspunkte des Windlaufs.

Markiert mit einem Filzschreiber die Position der Wischerblätter auf der Scheibe, so dass ihr sie am Ende wieder leichter einbauen könnt.

Entfernt die beiden Kappen auf den Wischerarmen. Löst die Muttern, aber schraubt sie nicht komplett ab. Lasst sie mit zwei Umdrehungen drauf, weil das Abnehmen der Wischer manchmal Kraft erfordert, da sie auf einer konischen Welle sitzen. Da kann Spannung drauf sein.

Nehmt die Gummileiste der Motorraumdichtung raus. Hierfür könnt ihr eine Spitz- oder Flachzange verwenden, um die Rastnasen der Kunststoff-Clips vorsichtig zusammenzudrücken und das Gummi mitsamt der Clips nach oben abzunehmen. Die Clips fixieren nämlich auch den Windlauf auf dem Blech.

Die Windlauf-Abdeckplatte ist zudem mit zwei Rastnasen gesichert. Von unten könnt ihr diese lösen. Nun zur Leitung für das Wischwasser: hebelt die beiden Halteklammern mit einem Schraubendreher auf und trennt den Schlauch an der Steckverbindung, da ein Teil der Leitung im Windlauf bleibt.

Die Gummileiste könnt ihr übrigens in der Ausrichtung beiseitelegen, wie sie verbaut ist, so dass es beim Wiedereinbau leichter passt. Dabei könnt ihr auch kontrollieren, ob bei den Clips Risse im Gummi vorhanden sind. Diese könnt ihr sonst mit etwas Sekundenkleber stabilisieren.

Die Abdeckkappen (Mazda-Teilenummer E016-50-796) erwärmt ihr etwas mit Heißluft (niedrige Stufe), um sie heil zu demontieren. Mit einem sehr schlanken Schraubendreher hebelt ihr sie auf. Hierbei ist darauf zu achten, dass ihr mit dem Schraubendreher an den Rundungen der Kappen ansetzt, da die filigranen Rastnasen an den Längsseiten der Kappen sitzen. Leider gibt es keine ausgewiesenen Ansetzpunkte, so dass es beim Aufhebeln zu kleinen Kerben im Kunststoff kommen kann. Diese könnt ihr unter Zugabe von ein wenig Heißluft mit dem Schraubendreher wieder
glätten.

Nun könnt ihr die Schrauben herausdrehen. Diese haben eine spezielle Form mit einem Ansatz, womit nachher der Windlauf geführt wird. Nur diese Spezialschrauben (Mazda-Teilenummer 9YA6-90-501) sollten verwendet und nicht durch längere Schrauben ersetzt werden, da ansonsten der Kunststoff-Clip durchstochen wird und Wasser am Gewinde der Schraube in Richtung Fußraum laufen kann.

Um den Windlauf herauszunehmen, müsst ihr diesen vorne mittig leicht anheben und in Richtung Motorraum vorsichtig herausziehen, weil der Windlauf direkt am Rand der Windschutzscheibe sitzt. Dann lässt er sich zusammenklappen und kann unter der Motorhaube hervorgeholt werden.

Nun liegen an den beiden Befestigungspunkten die Kunststoff-Clips frei. Unter diesen Clips befinden sich die moosgummiartigen Dichtungen, die schon innerhalb weniger Jahre undicht werden können. Die Reste dieser Dichtung entfernt ihr mit einem Haken oder Draht. Selbst wenn die Dichtungen noch intakt sein sollten, solltet ihr sie entfernen, um später eine ausreichende Füllhöhe für den Kleber zu erhalten. Die Kunststoff-Clips (Mazda-Teilenummer BJ0J-50-798) zu ersetzen ist zwar möglich, aber nicht zu empfehlen, da es kostenintensiv und aufwändig ist, weil sie richtiggehend herausgebohrt werden müssten. Beim Herausziehen kann auch schnell mal das Blech verbiegen. Das Abdichten mit Kleber sieht vielleicht nicht so schön aus, ist aber nachher durch den Windlauf verdeckt und somit nicht sichtbar.

Säubert die Stellen rund um die Kunststoff-Clips – am besten mit Druckluft – und entfettet sie.

Nehmt zum Abdichten dauerelastischen Einkomponentenkleber und Dichtmasse auf Polyurethanbasis aus dem Fachhandel (kein Badezimmersilikon, da dies essigvernetzt ist und dadurch auch Korrosion fördert). Bevor der Kleber verteilt wird, schraubt ihr die beiden Schrauben wieder in die Kunststoff-Clips mit zwei Umdrehungen rein, damit ihr dann die Clips an den Schrauben leicht anheben könnt, um den Kleber auch unter den Clips einzuarbeiten. (Tipp: Um das Kunststoffgewinde nicht zu beschädigen, die Schraube erst einmal nach links drehen, damit diese den Gewindeeingang findet.) Mit einem Schraubendreher tragt ihr dann den Kleber um die Kunststoff-Clips herum und verteilt ihn auch soweit möglich unter die Clips. Dabei solltet ihr den Kleber nicht zu dick auftragen, da ansonsten der Windlauf nicht mehr direkt aufliegen kann. Am besten verteilt ihr den Kleber so, dass er zu den Rändern hin abflacht, so dass Schmutz und Feuchtigkeit sich hier nicht ansammeln können.
Der Kleber muss nun zwei Stunden trocknen.

Zur Überbrückung der Trocknungszeit haben wir hier noch einen Putz-Tipp für die engagierten DIY-ler unter euch, die ihren Wagen unterhalb des demontierten Windlaufs saubermachen möchten:
Das Wischergestänge entfernt ihr durch Lösen der drei Befestigungsschrauben. Den Stromstecker trennt ihr am Druckpunkt und löst ihn indem ihr die Rastnasen mit einer Zange zusammendrückt.

Eine weitere Kunststoffabdeckung entfernt ihr, indem ihr die Kunststoffspreiznieten mit dem Schraubendreher vorsichtig leicht nach rechts und links dreht und sie dann herausdreht. Jetzt kommt ihr in alle Ecken und Hohlräume unterhalb des Windlaufs und könnt diese reinigen.

Auch die Wischerachsen könnt ihr reinigen, wobei da kein Fett drauf kommen darf, da es eine metallische Verbindung ist. Die Wischerbögen könnt ihr mit einer Flaschenbürste reinigen.

Baut das Wischergestänge wieder ein an den drei Befestigungspunkten, verbindet den Stecker und fixiert ihn am Blech. Die Kunststoffabdeckung mit den Spreiznieten wird auch wieder befestigt. Kleiner Tipp: Leichtes Vor-Massieren der Spreiznieten hilft. Dann dreht ihr sie leicht hin und her, bis sie einrasten.

Nachdem der Kleber getrocknet ist, könnt ihr jetzt den Windlauf wieder einbauen: Richtet ihn mit Geduld aus und schiebt ihn vorsichtig unter die Windschutzscheibe, bis die Montagepunkte passen. Dann rastet die Haltenasen ein.

Fettet die Befestigungsschrauben des Windlaufs ein (Silikonfett geht auch) und dreht sie in die Kunststoff-Clips (erst nach links, bis sie den Gewindegang gefunden haben, und dann nach rechts nur festdrehen).

Verbindet die Wasserleitung wieder. Die farbigen Markierungen zeigen immer nach oben. Fixiert die Leitung wieder mithilfe der Klammern.

Die Abdeckkappen erwärmt ihr wieder leicht mit Heißluft, lasst die Wärme etwas einwirken und montiert die Kappen so, dass eine Längsseite mit der Halterung zuerst eingesetzt und dann die Kappe langsam und vorsichtig reingedrückt wird.

Die Gelenke vom Wischerarm könnt ihr schmieren und die Zahnung mit einer Flaschenbürste reinigen.

Setzt die Gummileiste der Motorraumdichtung wieder ein, wobei ihr mittig mit dem Finger vorsichtig auf die Kunststoff-Clips drückt bis sie einrasten.

Betätigt jetzt einmal die Zündung und lasst den Scheibenwischer einmal laufen, damit die Endposition der Wischer anliegt. Danach Zündung wieder aus.

Montiert nun die Wischerblätter (auf der Fahrerseite sitzt der längere Wischer) und zieht die Muttern fest, wobei ihr den Wischerarm mit einer Hand festhaltet. Die Filzstift-Markierung auf der Scheibe hilft, die Position zu bestimmen. Mit leichtem Wackeln merkt ihr, ob die Verzahnung sitzt.

Benetzt die Windschutzscheibe und macht einen Funktionstest der Wischer. Die Wischerblätter sollten danach wieder ihre markierte Position erreicht haben. Nun noch die Kappen drauf, die Filzstiftmarkierungen abgewischt und fertig!