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Umbauten

Bremsenumbau vorne auf 255mm

18. März 2013

An guten Bremsen sollte nie gespart werden. Beim NA gibt es eine einfache, kostengünstige und effektive Möglichkeit, einen Bremsenumbau vorne auf 255mm durchzuführen. Daher entschied ich mich, als meine vorderen Beläge abgefahren waren, gleich auf die Bremsen vom Mazda MX-5 NB zu wechseln. Der Bremsscheibendurchmesser wurde somit von 235 auf 255mm vergrößert inklusive dazu passender Bremsbeläge.

Ich habe mich für ein Umbaukit von I.L. Motorsport entschieden. Das Angebot beinhaltet alle benötigten Teile, mit dem direkt losgelegt werden kann.

Der Unterschied der 235mm und 255mm Bremsscheiben ist auf folgendem Bild gut zu erkennen. Oben liegend die alte, unten die neue Bremsscheibe.

unten 255mm Bremsscheibe (in Folie), drüber 235mm Bremsscheibe

Unten 255mm Bremsscheibe (in Folie), drüber 235mm Bremsscheibe

Der Umbau startet natürlich mit dem Ausbau der alten Bremsscheibe, den Bremsbelägen sowie dem Sattel. Der Kolben bleibt der gleiche, somit müssen die Bremsschläuche nicht demontiert werden.

Originale 235mm NA Bremse

Originale 235mm NA Bremse

Dreht man das Lenkrad, lässt es sich gleich viel angenehmer arbeiten. Um den Bremskolben abnehmen zu können, muss die obere Schraube gelöst werden. (Die untere lässt sich nicht lösen)

Demontage des Bremskolbens

Demontage des Bremskolbens

Ist die obere Schraube gelöst und herausgezogen, lässt sich der Bremssattel zunächst nach hinten kippen und anschließend ebenfalls herausziehen. Dieser Gleitbolzen sowie die Gummiführung sollte beim Einbau gut gefettet werden.

Gleitbolzen / Führungsstift

Gleitbolzen / Führungsstift

Ist der Bremskolben entfernt, lassen sich nun die 2 Schrauben zur Befestigung des Bremssattels lösen.

Befestigung des Bremssattels

Befestigung des Bremssattels

Sobald der Bremssattel abgebaut ist, lässt sich die Bremsscheibe abziehen. Diese hat keine eigene Befestigung, sondern wird durch die Bremsbeläge und der Felge in Position gehalten. Nun kann es schon an den Einbau der großen Bremse gehen.

Die Bremsbeläge sollten mit Kupferpaste eingeschmiert werden, bevor die Platte draufgeklemmt wird. Sie hilft bei der Wärmeübertragung, sodass diese effektiver abgeleitet wird. Bei neuen Bremsbelägen sollten die Kanten zunächst noch gebrochen werden.

Bremsbeläge mit Kupferpaste

Bremsbeläge mit Kupferpaste

Ist die große 255er Bremsscheibe eingesteckt und der große Bremssattel befestigt, lassen sich die Beläge einlegen. Bei den äußeren Belägen muss noch der Verschleißwarner seitlich eingeklipst werden.

Wichtig sind nun die Federn, die die Beläge auseinander drücken, sodass die Bremsscheibe beim Beschleunigen frei läuft. Das Hitzeschutzblech hinter der Bremsscheibe muss ggf. zurechtgebogen werden, damit sie nicht schleifen.

Einlegen der Bremsbeläge inklusive Federn

Einlegen der Bremsbeläge inklusive Federn

Damit der Bremskolben wieder montiert werden kann, muss mal zunächst den Kolben zurück drücken. Am einfachsten lässt sich das mit einer Rohrzange bewerkstelligen. Der Kolben muss soweit zurückgedrückt werden, dass er mit dem Sattel bündig abschließt. Nun kann er über die Bremsbeläge geschoben und befestigt werden. Bei der Montage des Bremskolbens unbedingt darauf achten, dass die Bremsschläuche nicht verdreht sind. Der oberen Gleitbolzen sollte gefettet und mit 80 NM festgezogen werden.

Bremskolben

Bremskolben

Ist der Einbau geglückt, reinigt man sicherheitshalber die Bremsscheibe noch mit Bremsenreiniger, sodass kein Fingerfett o.ä. die Bremsleistung beeinträchtigen kann. So sollte es dann aussehen, wenn es ordnungsgemäß nach der Anleitung gearbeitet wurde. (Der Bremskolben ist noch nicht befestigt, ich habe hiervon vergessen, ein Bild zu machen)

255mm Bremsscheiben, Backe und Beläge

255mm Bremsscheiben, Backe und Beläge

3 Comments

  • Wilson
    18. März 2013 at 20:14

    Ich bin etwas verwirrt. Ich verstehe unter Bremssattel das Teil, was (wie ein Sattel) schwimmend auf dem Rücken der Bremsscheibe “reitet”. Also das Teil, in dem der Kolben drin ist und an dem der Bremsschlauch beginnt. Was Du als Sattel bezeichnest, ist für mich der Belaghalter, in den die Beläge eingeführt werden.

    Ich habe den Umbau genau so wie Du gemacht, also den Bremssattel beibehalten, aber Scheibe, Belaghalter und Beläge erneuert. Da aber die Nasen bzw. die Kolbenauflage des Bremssattels jetzt nicht mehr mittig auf den Belag drücken, haben sich bei mir die Beläge ungleichmäßig abgenutzt, ich werde zu Saisonbeginn auch die Sättel tauschen und neue Beläge reinbauen.

    Noch ein Tipp: Es ist teilweise etwas fummelig, den Sattel über die Beläge zu bringen, weil die Federn diese immer auseinanderdrücken. Entweder installiere ich die Federn also erst nach dem Drüberschwenken (geht je nach Feder ganz gut) oder schwenke den Sattel nur soweit drüber, das die Beläge schon zusammengehalten werden, mache dann die Federn rein und den Sattel ganz drüber.

    Noch ein Tipp #2: Von Kupferpaste wird teilweise abgeraten, weil diese auf einen möglicherweise vorhandenen ABS-Sensor gelangen und zu einer Störung führen könnte. Tatsächlich ist mir noch kein solcher Fall bekannt (da müsste man auch ganz schön rumsauen) und wenn man kein ABS hat erst recht unterheblich.

  • Felix
    19. März 2013 at 8:25

    Ich Plane auch den Umbau. Habe bisher die Belaghalter. Belag und Scheibe brauche ich noch.Da ich mir aber auch nicht vorstellen kann das es mit dem kleinen Sattel so optimal ist würde ich natürlich auch gerne den kompletten Sattel wechseln. Gebraucht bekommt man die ja schon im Set unter 100€. Neu Abdichten würde ich die dann aber ohnehin.

    Die frage ist, ob ich das Spielchen hinten auch so treibe. Hinten habe ich nach 180tkm immernoch die erste Scheibe. Mir scheint das die sehr langsam abgenutzt wird. Da frage ich mich… Lohnt es sich da überhaupt auch umzurüsten…

  • Hubi
    19. März 2013 at 9:20

    Hinten ist die Belastung sehr gering. Daher braucht man hier auch nicht auf eine große Bremse umrüsten. Sie kann aber helfen, wenn es nach dem Umbau vorne zum Fading neigt. Ist das Heck aber nach einem Umbau hinten zickiger geworden, wird hinten überbremst. Der MX wird hierdurch unruhig.
    Beim Umbau hinten gibt es einige Unterschiede zu vorne. So darf z.B. der Kolben nicht mit der Zange zurück gedrückt werden, sondern muss mit der hinteren Schraube zurück gedreht werden.

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